Heute findet in mehr als 1700 Städten der Welt ein
Aktionstag gegen die Todesstrafe statt. Es werden berühmte Sehenswürdigkeiten
mit speziellen Beleuchtungen angestrahlt. Diese sind das Kolosseum in Rom, der
Rathausturm in Berlin, das Atomium in Brüssel, die Plaza de Santa Ana in Madrid
und das Haus von Victor Hugo in Paris sowie viele weitere Bauwerke in der Welt.
In Österreich sind die Städte Wien, Salzburg, Innsbruck und Krems dabei.
„Cities of Life“ (Städte für das Leben) ist der Name der
Aktion als ein Protest gegen das legale Töten von Menschen. Organisiert ist
dieser Aktionstag von der römischen ökonomischen Gemeinschaft Sant’Egidio,
welche eine christliche Laienbewegung mit über 60.000 Mitgliedern in über 70
Ländern darstellt.
Der heutige Tag wurde nicht ohne Grund gewählt. Am 30. November
1786 wurde im Großherzogtum Toskana durch den Habsburger-Großherzog Pictro
Leopoldo erstmals in einem Staat die Folter und Todesstrafe abgeschafft. In den
darauffolgenden 217 Jahren kamen schließlich noch duzende weitere Staaten
hinzu. Heute ist die Todesstrafe in 140 Ländern abgeschafft bzw. ausgesetzt.
Dennoch wird diese Barbarei in 51 Staaten der Welt weiterhin praktiziert.
Nach offiziellen Angaben werden weltweit 682 Menschen pro
Jahr hingerichtet. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Führend ist die
Volksrepublik China. Dort ist die Anzahl der vollstreckten Todesurteile
Staatsgeheimnis. Geschätzt wird eine Zahl zwischen 1700 und 5000 Opfern pro
Jahr. Auf Platz zwei dieser traurigen und erschreckenden Rangliste liegt der
Iran mit 314 Hinrichtungen, gefolgt vom Irakt (129), Saudi-Arabien (79), USA
(43) und dem Jemen (24).