Samstag, 22. September 2012

Auf das richtige System kommt es an



Anfang nächsten Jahres wird die österreichische Bevölkerung darüber Abstimmen, ob die Wehrpflicht bleibt oder ob diese abgeschafft wird. Allerdings ist dies keine Abstimmung über Wehrpflicht Ja oder Nein, sondern auch eine Frage über die Existenzberechtigung des Zivildienstes, der oft und zu Recht als Erfolgsmodell bezeichnet wird.

Aber was spricht nun für die Abschaffung der Wehrpflicht und des Zivildienstes? Was spricht für die Beibehaltung? Und was spricht für Berufsheer sowie Freiwilliges Sozialesjahr?

Die Wehrpflicht ist sicherlich eine sinnlose Angelegenheit. Ein Grundwehrdiener ist ein schlecht ausgebildeter und mies bewaffneter Soldat. Im Ernstfall hat dieser keinerlei Chancen gegen gut geschulte und hervorragen ausgerüstete Spezialeinheiten. Gegen moderne Kriegstechnologie schon gar nicht. Dies spricht eindeutig gegen die Wehrpflicht.

Jedoch gibt es da noch den Zivildienst. Und dieser ist ein Erfolgsmodell. Zu beginn, 1975, wurden Zivildiener noch als Wehrdienstverweigerer beschimpft. Heute sind sie die Stütze des Sozial- und Gesundheitswesen. Allerdings, und dies ist Schade, sind Zivildiener großteils nichts weiter als Systemerhalter mit nutzlosen Aufgaben.

Bei einem Berufsheer wäre der Vorteil, dass die Soldaten mehr als sechs Monate bleiben. Dadurch kann ein Heer mit gut ausgebildeten Truppen erstellt werden. Jedoch gibt es hier ein Problem: Wenn man nicht richtig und gut um Soldaten wirbt, wird man schnell ein Heer mit vielen Pseudorambos bekommen.

Damit das Freiwillige Sozialejahr funktioniert, müssen sich genug Leute hierfür melden. Dies kann mit einer anständigen Bezahlung klappen. Jedoch wird dies zu wenig sein. Man wird weitere Mittel benötigen. Eins davon könnte sein, dass man im Freiwilligen Sozialenjahr bestimmte Qualifikationen gratis erwerben kann, wie Erste Hilfe, Sanitätsausbildung, Rettungsschwimmerschein und so weiter. Weiters auch eine Praktikumsreduktion bei bestimmten Ausbildungen, wie Sozialarbeiter, Medizinstudium, Krankenpflegeausbildung und ähnlichem. Nicht zu vergessen sind die vielen Vergünstigungen, die es auch schon jetzt für Grundwehr- und Zivildiener gibt.

Wie man sieht haben beide Systeme ihre Vor- und Nachteile. Daher sehe ich die Frage nach Abschaffung oder Beibehaltung des Wehr- und Zivildienstes als irrelevant an. Viel wichtiger ist es ein System zu schaffen, dass gut funktioniert und wenn möglich geringe Kosten verursacht.

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