Samstag, 15. September 2012

Der Währinger Schubertpark



Die Anlage des Währinger Schubertparks zählt zu den schönsten Parks der Stadt Wien und ist außerdem einer von etlichen Grünanlagen, die durch die Auflösung eines alten Friedhofs entstanden sind.

Der Schubertpark liegt im 18. Wiener Gemeindebezirk, Währing. Etwa Währingerstraße Ecke Teschnergasse. Zwischen Martinstraße und Aumannplatz, auf dem Gelände des ehemaligen Währinger Ostfriedhofs, welche 1769 eingeweiht worden war und bis 1873 bestanden hatte. Erst 1924/25 wurde daraus ein Park, in einem für die Zwischenkriegszeit typischen architektonischen Stil - recht geometrisch. Vielleicht auch ein bisschen inspiriert von Adolf Loos. Ein Teil des alten Friedhofs ist noch erhalten. Die Gräber von Beethoven und Schubert wurden exhumiert und am Zentralfriedhof begraben, ihnen dafür ein Denkmal an deren früheren Ruhestätte errichtet. 

Der Beschluss aus dem Friedhof eine Parkanlage zu machen, wurde schon 1912 gefasst, als das Gelände in den Besitz der Gemeinde Wien kam. Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurde das Projekt allerdings verschoben und man schrieb 1921 einen Wettbewerb zur Umgestaltung aus. Diesen gewann der Architekt Karl Dirnhuber, der vor allem durch seine Wohnanlagen berühmt wurde. Drei Jahre später begann man mit der Exhumierung der Toten und verteilte diese auf andere Friedhöfe. Darunter auch auf den Wiener Zentralfriedhof. Von den Gräbern blieben noch rund 40 historische Grabmähler erhalten.
Im Jahre 1925 konnte der Park schließlich eröffnet werden und bietet seit her einen Ort der Erholung für die Anrainer. 80 Jahre später wurde der Währinger Schubertpark Wiedereröffnet, als man zwei Jahre zuvor, im Jahre 2003 eine Unterirdische Parkgarage anlegte und daraufhin den Park mit Anregungen der umliegenden Bevölkerung nach deren Interessen und Wünschen umgestaltete.

Er liegt an einem Abhang, abwärts in die Länge gehend, relativ schmal, beinahe rechteckig, auf einem Nordhang. Mit viel Grün. Großen Wiesen, durch die sich ein Weg schlängelt von der Währingerstraße bis zur Schulgasse, mit einigen Bäumen und Sträuchern, die Schatten bieten für diejenigen, die ein Plätzchen zum Ausruhen suchen und auf die Strahlen der Sonne auf der Haut verzichten wollen. Weiter unterhalb ist ein großer Spielplatz, der alle Wünsche erfüllt und Kinder, aber auch Erwachsenenherzen höher schlagen lässt. Sogar ein Beachvolleyballplatz ist dazwischen versteckt. Fußballspielen ist dort ebenfalls möglich. Aber Basketballspielen und Schaukeln kann man auch. 
Steht man oben auf diesem Abhang, sieht hinunter ins grün, zu den Spielplätzen, entdeckt man gleich rechts, folgt man dem Weg, das Denkmal für Schubert und Beethoven, erfährt, dass sie hier begraben wurden, genau hier, und nun am Zentralfriedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Es liegt in der nordöstlichen Ecke, sodass man es am besten am Nachmittag besucht, wenn Licht darauf fällt. 

Ein Teil des alten Friedhofs ist noch erhalten und von einer Mauer umgeben. Zum Teil mit Stacheldraht geschützt, etwas verfallen, doch verdeckt mit von ein paar Sträuchern, an welchen ein Weg entlang geht. Auf der anderen Seite spielen die Kids, weiter unten befindet sich der Mutter-Kind Bereich. Oben, im grünen, auf den Bänken, sitzen die älteren Leutchen. Selbstverständlich kann jeder alles benutzen, solange er sich an die allgemein gültigen Spielregeln hält, und die Wiesen laden zum liegen ein, entspannen, den Tag genießen. 
Das ist halt ein Park. Er bietet Ruhe und Erholung, und zugleich Aktivitäten an. Ladet zum verweilen ein. Nur zu lange darf man nicht bleiben, sonst ergeht es einem wie Beethoven und Schubert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen