Die Anlage des Währinger Schubertparks zählt zu den
schönsten Parks der Stadt Wien und ist außerdem einer von etlichen Grünanlagen,
die durch die Auflösung eines alten Friedhofs entstanden sind.
Der Schubertpark liegt im 18. Wiener Gemeindebezirk,
Währing. Etwa Währingerstraße Ecke Teschnergasse. Zwischen Martinstraße und
Aumannplatz, auf dem Gelände des ehemaligen Währinger Ostfriedhofs, welche 1769
eingeweiht worden war und bis 1873 bestanden hatte. Erst 1924/25 wurde daraus ein
Park, in einem für die Zwischenkriegszeit typischen architektonischen Stil -
recht geometrisch. Vielleicht auch ein bisschen inspiriert von Adolf Loos. Ein
Teil des alten Friedhofs ist noch erhalten. Die Gräber von Beethoven und
Schubert wurden exhumiert und am Zentralfriedhof begraben, ihnen dafür ein
Denkmal an deren früheren Ruhestätte errichtet.
Der Beschluss aus dem Friedhof eine Parkanlage zu machen,
wurde schon 1912 gefasst, als das Gelände in den Besitz der Gemeinde Wien kam.
Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurde das Projekt allerdings verschoben und man
schrieb 1921 einen Wettbewerb zur Umgestaltung aus. Diesen gewann der Architekt
Karl Dirnhuber, der vor allem durch seine Wohnanlagen berühmt wurde. Drei Jahre
später begann man mit der Exhumierung der Toten und verteilte diese auf andere
Friedhöfe. Darunter auch auf den Wiener Zentralfriedhof. Von den Gräbern
blieben noch rund 40 historische Grabmähler erhalten.
Im Jahre 1925 konnte der Park schließlich eröffnet werden
und bietet seit her einen Ort der Erholung für die Anrainer. 80 Jahre später
wurde der Währinger Schubertpark Wiedereröffnet, als man zwei Jahre zuvor, im
Jahre 2003 eine Unterirdische Parkgarage anlegte und daraufhin den Park mit
Anregungen der umliegenden Bevölkerung nach deren Interessen und Wünschen umgestaltete.
Er liegt an einem Abhang, abwärts in die Länge gehend,
relativ schmal, beinahe rechteckig, auf einem Nordhang. Mit viel Grün. Großen
Wiesen, durch die sich ein Weg schlängelt von der Währingerstraße bis zur
Schulgasse, mit einigen Bäumen und Sträuchern, die Schatten bieten für
diejenigen, die ein Plätzchen zum Ausruhen suchen und auf die Strahlen der
Sonne auf der Haut verzichten wollen. Weiter unterhalb ist ein großer
Spielplatz, der alle Wünsche erfüllt und Kinder, aber auch Erwachsenenherzen
höher schlagen lässt. Sogar ein Beachvolleyballplatz ist dazwischen versteckt.
Fußballspielen ist dort ebenfalls möglich. Aber Basketballspielen und Schaukeln
kann man auch.
Steht man oben auf diesem Abhang, sieht hinunter ins grün,
zu den Spielplätzen, entdeckt man gleich rechts, folgt man dem Weg, das Denkmal
für Schubert und Beethoven, erfährt, dass sie hier begraben wurden, genau hier,
und nun am Zentralfriedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Es liegt in
der nordöstlichen Ecke, sodass man es am besten am Nachmittag besucht, wenn
Licht darauf fällt.
Ein Teil des alten Friedhofs ist noch erhalten und von einer
Mauer umgeben. Zum Teil mit Stacheldraht geschützt, etwas verfallen, doch
verdeckt mit von ein paar Sträuchern, an welchen ein Weg entlang geht. Auf der
anderen Seite spielen die Kids, weiter unten befindet sich der Mutter-Kind
Bereich. Oben, im grünen, auf den Bänken, sitzen die älteren Leutchen.
Selbstverständlich kann jeder alles benutzen, solange er sich an die allgemein
gültigen Spielregeln hält, und die Wiesen laden zum liegen ein, entspannen, den
Tag genießen.
Das ist halt ein Park. Er bietet Ruhe und Erholung, und
zugleich Aktivitäten an. Ladet zum verweilen ein. Nur zu lange darf man nicht
bleiben, sonst ergeht es einem wie Beethoven und Schubert.
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