In seinem Kommentar für den Standard ist sich Martin Standl keiner Schuld bewusst. Er
verweigert die Realität und verspottet damit alle anständigen Menschen. Auch
vor Geschichtsverzerrung schreckt er nicht zurück.
„Es waren Burschenschafter, die sich im zersplitterten
Deutschland des frühen 19. Jahrhunderts als Erste anschickten, die Willkür des
Adels und der Kirche zu brechen. Sie waren es, die erstmals gelobten, die
Freiheit als Urrecht des Menschen mit ihrem Leben zu verteidigen“, schreibt
Standl. Falsch. Es waren Nationalisten, wie die Burschenschaftler, die im 19.
Jahrhundert gegen Minderheiten hetzten. Sie taten nichts für die Arbeiter. Dies
waren die Sozialisten.
„Es gab aber auch Widerstandskämpfer unter ihnen, wie Robert
Bernardis, der nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 hingerichtet
wurde. Auch im KZ starben Mitglieder schlagender Verbindungen, etwa der Dichter
Fritz Löhner-Beda“, so Martin Standl, womit er nur die halbe Wahrheit erzählt.
Die Sache mit Robert Bernardis stimmt, doch dieser war nur einer von vielen. Alle
anderen waren treue Nazis. Doch Fritz Löhner-Beda war kein schlagender
Burschenschafter, sondern Mitglied einer jüdischen Studentenverbundung.
Zu guter Letzt zieht Martin Standl noch die Meinungsfreiheit
in den Schmutz. Seine Partei, die FPÖ, ist nicht gerade dafür bekannt, für die
Meinungsfreiheit zu stehen. Sie ist die einzige Partei, die versucht Andersdenkende
in diesem Land zu unterdrücken und mundtot zu machen. Es ist die FPÖ, die versucht
durch Klagen und Verleumdungen ihre Gegner zu vernichten.