Mittwoch, 26. Juni 2013

Geld statt Gesundheit



Die ÖVP will einem erweiterten Pestizidverbot nicht zustimmen. Darüber braucht man sich nicht wundern. Die Lobby von Bauernbund und der Chemieindustrie ist nun mal gut in dieser Partei, die sich nichts um Mensch und Umwelt schert, vertreten.

„Die Zulassung ist EU-weit einheitlich geregelt, und Österreich kann deshalb nicht beliebig Einschränkungen bzw. weitreichendere Verbote aussprechen. Diese bedürfen vielmehr bestimmter Voraussetzungen, beispielsweise einer wissenschaftlichen Begründung“, lautet die faule Ausrede von ÖVP-Agrarsprecher Jakob Auer. Es könne sonst zu einem Vertragsverletzungsverfahren kommen.

„Der Experte vom Verfassungsdienst hat eindeutig gesagt, dass weitergehende Verbote nach der EU-Verordnung möglich wären“, widerspricht der Agrar-Sprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber. Auch Gerhard Huber vom BZÖ sieht dies anders: „Der Verfassungsdienst hat eindeutig gesagt, dass man gewisse Sachen machen kann. Es könnte zwar sein dass die EU ein Vertragsverletzungsverfahren einleitet, aber die Deutschen und Italiener haben schon vor Längerem strengere Maßnahmen gesetzt und kein Vertragsverletzungsverfahren bekommen.“

In Artikel 36 der EU-Verordnung No 1107/2009 heißt es, dass wenn andere Maßnahmen wirkungslos sind, „so kann ein Mitgliedstaat die Zulassung des Pflanzenschutzmittels in seinem Gebiet verweigern, wenn er angesichts spezifischer ökologischer oder landwirtschaftlicher Bedingungen berechtigten Grund zu der Annahme hat, dass das betreffende Produkt noch immer ein unannehmbares Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier oder die Umwelt darstellt.“

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