Dienstag, 27. August 2013

Eine Militärintervention in Syrien wird immer Wahrscheinlicher



Derzeit arbeiten die USA daran, ein internationales Bündnis zu erschaffen, welches ohne Beschluss des UN-Sicherheitsrates ein militärisches Eingreifen in Syrien ermöglicht. Immerhin stehen in der UNO Russland und China im Weg. Sie wollen lieber zusehen, wie Assad weiter das syrische Volk tötet.

In der Zwischenzeit telefonierte der US-Präsident Obama mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande und dem britischen Premier David Cameron. Beide meinten, dass der Einsatz von Massenvernichtungswaffen nicht ungestraft bleiben darf. Daher dränge Cameron auf eine baldige Reaktion. Aus diesem Grund ließ der das Parlament vorzeitig aus der Sommerpause zurückkehren. Der französische Außenminister Laurent Fabius meinte, dass über eine Intervention „in den kommenden Tagen“ entschieden wird.

US-Außenminister John Kerry sei davon überzeugt, dass es zum Einsatz von Chemiewaffen gekommen ist. Als deutliche Beweise nannte er die vorübergehende Weigerung, dass UN-Inspekteure Zugang erhalten, und den Artilleriebeschuss des Schauplatzes, wodurch viele Beweise vernichtet wurden. Daher habe Assad etwas zu verbergen. Kerry sagte auch: „Was wir vergangene Woche in Syrien gesehen haben, muss das Gewissen der Welt erschüttern. Es verstößt gegen jeden moralischen Kodex.“

Auch Israel befürwortet ein sofortiges Eingreifen der Staatengemeinschaft. Ebenso die Türkei, welche bereit sei, sich an der Koalition gegen Assad zu beteiligen. Auch ohne UN-Mandat. Der türkische Außenminister erklärte: „Derzeit diskutieren 36 oder 37 Staaten diese Alternativen. Falls in diesem Prozess eine Koalition gegen Syrien entsteht, würde die Türkei in dieser Koalition ihren Platz einnehmen.“

„Der Sicherheitsrat ist seiner Verantwortung in der Syrien-Krise nicht nachgekommen“, sagte der britische Außenminister William Hague, der einem Vorgehen ohne UNO-Mandat aufgeschlossen gegenüber steht. Vorwürfe macht er vor allem Russland, die aus reiner Assadtreue blockiere.

Währendessen bereiten die britischen Streitkräfte Notfallpläne für einen Militäreinsatz vor. Laut des Guardians gebe es am britischen Akrotiri Stützpunkt auf Zypern erhöhte Aktivität. Es soll zur Landung von Kriegsflugzeugen und Militärtransportern auf der Basis gekommen sein.

Derzeit steht fest, dass bei einer etwaigen Militärintervention einige NATO-Staaten nicht mitmachen würden. Italien und Deutschland sagten ab. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle erklärte dennoch: „Dazu stimmen wir uns derzeit eng ab mit unseren Verbündeten, aber vor allem auch mit den Vereinten Nationen.“

Das syrische Regime zeigte sich dennoch unbeeindruckt. Außenminister Walid al-Muallem sagte: „Wenn sie uns angreifen, dann gibt es zwei Möglichkeiten – entweder wir kapitulieren oder wir verteidigen uns. Ich würde sagen, wir werden uns verteidigen mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Das ist die bessere Lösung.“

Muallem meinte auch, Syrien verfüge über Verteidigungsmittel, „die die Welt überraschen werde.“ Welche? „Wir sind kein Häppchen, das man so einfach verspeisen kann. Wir werden die anderen überraschen“, erklärte der syrische Außenminister. Klingt ganz nach einem todgeweihten Terrorregime.

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