Freitag, 23. August 2013

Nichts als heiße Luft



Nachdem bei einem Giftgasangriff in Syrien zwischen 500 und 1300 Menschen starben sowie duzende schwer verletzt wurden und mit bleibenden Schäden zu rechnen haben, gab es nun diverse Reaktionen. Jedoch nichts, dass das Blutvergießen stoppen wird. Nichts, dass verhindern wird, dass weiterhin duzende Zivilisten, vor allem Frauen und Kinder, ihr Leben lassen werden. Das Regime unter Assad wird ungehindert weiter machen solange entweder niemand mehr zum töten vorhanden ist oder bis es gestoppt wird.

Zwar drohte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon mit „ernsten Konsequenzen“, doch mehr als eine Resolution wird nicht herausschauen. Zum einen ist er nicht in der Lage die Massaker an der syrischen Bevölkerung zu stoppen und zum anderen hat Ban mit Russland einen zu starken Gegner.

„Jeder Einsatz von Chemiewaffen, ungeachtet ihrer Art, des Täters und der Umstände, ist eine Verletzung des Völkerrechts“, sprach Ban Ki-moon heute in Seoul in Bezug auf die Vorgänge in Syrien, „Ein solches Verbrechen gegen die Menschlichkeit sollte ernste Konsequenzen für denjenigen haben, der es begeht.“

Die USA kündigten an, die Vorfälle durch ihre Geheimdienste untersuchen zu lassen. Russland, engster Verbündeter des Assad-Regimes, kündigte an, sich nicht in den Weg zu stellen. Nur Frankreich fand ernste Worte und forderte eine „Reaktion der Stärke“ nach diesem Massenmord an Zivilisten.

Dennoch ist weiterhin nichts dabei, dass auf ein baldiges Ende des Blutvergießens hindeutet. Man will weiterhin zusehen und heiße Luft von sich geben. Eine echte Reaktion auf die kaltblütigen Morde durch das Assad-Regime wird es in absehbarer Zeit nicht geben.

Währenddessen wächst in den USA die Forderung nach gezielten Luftangriffen auf syrische Luft- und Raketenstellungen. An vorderster Front steht hierbei der einflussreiche republikanische Senator John McCain, der meinte, dass die Untätigkeit der USA andere Staaten dazu ermutige, ebenfalls mit Gewalt gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen. Daher sollte Obama nun Taten folgen lassen.

Auch dies ist nur heiße Luft. John McCain, der 2008 in der Präsidentenwahl Obama unterlegen war, ist herzlich wenig an Syrien interessiert. Sein Ziel ist es den US-Präsidenten unter Zugzwang zu bringen. Immerhin ist jedem bekannt, dass die Vereinigten Staaten sich keinen weiteren Krieg leisten können. Vor allem keinen, der sich zu einem Flächenbrand entwickeln und sich auf den gesamten Nahen Osten ausbreiten kann.

Unterdessen sind etwa eine Million syrische Kinder auf der Flucht. 740 000 davon unter elf Jahre alt. „Wir sollten uns alle Schämen“, sagte der Unicef-Direktor zu dieser Tatsache.

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