Dienstag, 31. Juli 2012

Die Autorowdys


Die Debatte um das Parkpickerl in Wien hat sich in eine ganz andere Richtung gewandt. Anstelle einer Diskussion um den Nutzen dieser Einführung geht es nun um das Rowdytum. Allerdings nicht um das rücksichtslose Verhalten von Autofahrern, die nur allzu oft bei rot eine Kreuzung überqueren, Ampeln oder Verkehrsschilder nicht beachten sowie all die anderen Vergehen der Straßenverkehrsordnung brechen. Stattdessen geht es um die Radfahrer.

Aber wieso? Weshalb geht man nun auf Radfahrer los? Es ist ein Ablenkungsmanöver der Autofahrerfraktionen. Zum einen soll davon abgelenkt werden, dass man keine sinnvollen Argumente gegen das Parkpickerl hat. Weiters will man nichts über die vielen Beteiligungen von Autofahrern an Verkehrsunfällen wissen.

Es ist eine altbewährte Taktik von rechten Parteien. Man schiebt unschuldigen Personen Vergehen und Verbrechen unter, um von den eigenen schwarzen Schafen abzulenken. Man will einfach nicht das harte und belegte Fakten zeigen, wer die waren Rowdys sind. Dies sind eindeutig die Autofahrer.

Laut Statistik Austria entfallen von den 45.025 Verletzten von Straßenverkehrsunfälle im Jahr 2011 ganze 24.853 auf die Lenker von PKWs. Dies ist mehr als die Hälfte. Im Vergleich dazu sind nur 5.747 Radler, 3.646 Fußgänger, 644 Busse, 945 LKW Lenker und 8.605 Fahrer von einspurigen Kraftfahrzeugen, wie Motorrad, Moped, etc, betroffen.

Bei den Todesopfern verhält es sich ähnlich. Von den 523 getöteten Menschen auf österreichischen Straßen entfallen 290 auf Autofahrer. Radfahrer hingegen nur 42. LKW 11, Fußgänger 87 und einspurige Kraftfahrzeuge 85. Damit ist klar, dass Autofahrer eine größere Gefahr für den Verkehr darstellen als alle anderen Teilnehmer.

Weiters erstellte das Kuratorium für Verkehrssicherheit eine eigene Statistik für Wien. Dem KFV zufolge entfielen 2709 Verletzte auf Autofahrer, was einen Anteil von 47,79 Prozent darstellt. Demgegenüber stehen 638 verletzte Radfahrer, was gerade ein Mal 11,26 Prozent sind.

Auch die Anzahl der getöteten Verkehrsteilnehmer auf Wiens Straßen spricht klare Worte. Zwar sind mit 12 Opfern die Fußgänger am schwersten betroffen, jedoch kommen PKW Lenker auf ganze 5 Todesfälle. Bei den Radfahrern gab es hingegen nur einen Toten.

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit meint hierzu: „12 der insgesamt 22 getöteten Verkehrsteilnehmer in Wien verunglückten als Fußgänger im Straßenverkehr. Nach wie vor ist die Anhaltebereitschaft vor ungeregelten Schutzwegen gering. Dazu kommt eine unklare rechtliche Situation, die zu Machtspielen zwischen Fußgängern und Lenkern führt. Es bedarf einer grundsätzlichen Reform der Schutzwegbestimmungen. Zusätzlich sollten alle bestehenden Schutzwege auf ihre Sinnhaftigkeit und Konformität mit Sicherheitsvorschriften überprüft werden. Nur sinnvoll angelegte Zebrastreifen können von Autofahrern rechtzeitig erkannt werden und Fußgängern dadurch wirklich Schutz bieten.“

Man kann hierbei klar erkennen, dass das Rowdytum klar auf Seiten der Autofahrer liegt. Alles andere entspricht nicht der Realität und sollte als Ablenkungsmanöver gewertet werden. Und auf keinen Fall sollten derartige Lügen und falschen Anschuldigungen toleriert werden.

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